Lange mussten wir alle warten, Jung und Alt. Jetzt sind endlich wieder Treffen in Gruppen möglich mit Kaffeetrinken und Kuchenessen, mit vertrauten Menschen, die wir so lange nicht mehr gesehen und gehört haben.
Auch die Seniorengruppen in unserer Pfarrei St. Peter Montabaur-Stelzenbachgemeinden können und wollen sich wieder treffen, in den verschiedenen Kirchorten:
- Elgendorf
- Holler
- Horressen
- Gackenbch, Horbach, Hübingen
- Montabaur
- Niederelbert
- Oberelbert
- Stahlhofen, Daubach
- Welschneudorf
Herzlich danke ich allen, die diese Treffen in der Zeit vor Corona ausgerichtet haben und die jetzt wieder mit neuen Treffen starten.
ÄLTER ist wie jung, nur besser.
Die von mir gewählte Überschrift dazu ist provokativ. Sie ist ein Buchtitel zum Thema. Wir Senioren wollen nicht bei den Jungen abschreiben. Wir wollen betonen, dass auch der Herbst des Lebens eine sehr schöne Jahreszeit ist. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.
Natürlich ist dies nur ein Teil des Alters. Den anderen beschrieb Joachim Fuchsberger so: Älterwerden ist nichts für Feiglinge. Im Alter gehen viele Dinge nicht so wie früher. Es geht langsamer, die Füße und die Hände wollen nicht mehr so wie früher. Aber wir haben einen großen Erfahrungsschatz.
In die Pfarrei Biedenkopf kam in 2012 ein neuer junger Mitarbeiter. Er war auch handwerklich sehr begabt. Er wusste, dass die Hebeanlage für die Unterkirche ständig streikte. So wollte er sich den Apparat einmal anschauen. Ich ging zufällig über den Kirchhof, als er versuchte einen schweren Kanaldeckel zu heben. „Nein“, sagte ich ihm. „Das ist der falsche Deckel. Der richtige ist da drüben." Senioren müssen eben nicht mehr alles heben. Aber sie wissen Bescheid. Sie kennen die Ecken und Kanten der Häuser und der Technik.“
Da ich in diesem Jahr einen runden Geburtstag habe, darf ich sie als Jungsenior begleiten. In drei Seniorentreffen durfte ich schon eine Maiandacht feiern. Gerne helfe ich mit, dass die Treffen wieder möglich sind.
Ich werde auch einige Themen mitbringen.
Zu einem Treffen möchte ich einen älteren Kollegen mitbringen. Im vergangenen Jahr ist er 85 Jahre jung geworden. Er hat seine Sicht der Welt in vier kurzen Sätzen zusammengefasst.
1. Die Zeit ist wichtiger als der Raum.
2. Die Einheit wichtiger als der Konflikt.
3. Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.
4. Das Ganze ist dem Teil übergeordnet.
Er kann leider nicht selbst nach St. Peter Montabaur kommen. Er ist mit einem anderen St. Peter beschäftigt. Wenn er könnte, wie er wollte, würde er jetzt gerne zu den Menschen in Russland und in der Ukraine fahren. Geht jetzt aber nicht. Zudem steht schon länger eine Operation ins Haus. Zur Zeit sitzt er im Rollstuhl. Haben sie ihn erkannt?
Franziskus, unser Papst. Er hat die Sätze in seiner ersten Enzyklika Evangelii Gaudium (24.11.2013) geschrieben. Älter ist eben wie jung, trotz allem schön.
Michael Vogt, Pfarrer
