Hauptraum der Kirche Mariä Geburt bleibt geschlossen
27.11.2024: Gutachten bestätigen erste Einschätzungen des Statikers Marius Böttcher
Die Pfarrei St. Peter Montabaur informiert gemeinsam mit Christoph Jung über die neuesten Entwicklungen hinsichtlich der baulichen Sicherheit der Kirche Mariä Geburt in Elgendorf. Wie bereits zuvor mitgeteilt, wurde ein Teil der Kirche aufgrund dringender baustatischer Untersuchungen geschlossen, um die Sicherheit der Gläubigen zu gewährleisten. Nun liegen die Ergebnisse der Untersuchung durch den Zimmermann Herrn Schäfer vor, die einen weiteren Einblick in den Zustand der Kirche geben und den Ernst der Lage verdeutlichen.
Herr Schäfer stellte ein Gutachten aus, das mehrere Mängel an der Tragstruktur des Kirchendachs aufzeigt. Seine Untersuchungen zeigten, dass der zum Bau verwendete Leim Harnstoff enthält, welcher sich in Verbindung mit Feuchtigkeit zersetzt. Dieser Leim ist der gleiche, der auch beim Bau der Eissporthalle in Bad Reichenhall verwendet wurde, die 2006 einstürzte. Der Leim wurde sowohl zwischen den Brettern als auch an den Stößen verwendet und kam durch Nutzung der Räumlichkeiten immer wieder mit Kondenswasser in Kontakt. Diese kontinuierliche Feuchtigkeitsbelastung hat den Leim erheblich geschwächt, was beim Öffnen des Dachs sichtbar wurde.
Zudem ergab eine Messung, dass der Durchmesser des verbauten Querbalkens zu gering für das zu tragende Gewicht ist. Der Balken sei für die Statik nicht ausreichend, selbst wenn die oben beschriebenen Mängel nicht vorlägen. Daher stellt der Kirchraum weiterhin eine potenzielle Gefahr dar und bleibt geschlossen.
Die restlichen Räumlichkeiten der Kirche – der Flur, das Archiv, der Turm, die Sakristei, der Clubraum, die Toiletten und die Messdienerräume – können weiterhin ohne Bedenken genutzt werden.
In den kommenden Tagen wird das Gutachten von Herrn Schäfer öffentlich in den noch nutzbaren Räumlichkeiten der Kirche ausgelegt, sodass sich die Gemeindemitglieder selbst ein Bild von den Ergebnissen der Untersuchung machen können.
Gleichzeitig wurde ein Architekturbüro aus Frickhofen mit der Erstellung von Machbarkeitsstudien für verschiedene Sanierungsoptionen beauftragt. Es werden derzeit drei Szenarien geprüft:
- Eine vollständige Sanierung des Daches, inklusive des Dachstuhls,
- Ein Teilabriss mit verändertem Grundriss,
- Ein Komplettabriss des Gebäudes bei gleichzeitiger Beibehaltung des Turms und einem kleinen Anbau.
Die Berechnungen und Prüfungen der Alternativen werden voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahres 2025 abgeschlossen sein. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, wird eine weitere Sitzung einberufen, in der die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien präsentiert und gemeinsam diskutiert werden.
Pfarrer Steffen Henrich steht für Rückfragen und weitergehende Informationen gerne zur Verfügung. Die Pfarrei bittet um Verständnis in dieser herausfordernden Zeit.
15.10.2024: Kirchraum wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen
Die Pfarrei St. Peter Montabaur informiert darüber, dass ein Teil der Kirche in Montabaur-Elgendorf aufgrund dringender baustatischer Überprüfungen seit vergangener Woche geschlossen ist. Bei einer kurzfristig einberufenen Informationsveranstaltung des Ortsausschusses Horressen-Elgendorf wurde die Gemeinde über den aktuellen Stand der Lage informiert. Für die Pfarrei und die Gläubigen ist dies ein einschneidender, aber notwendiger Schritt, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Sakristei, Clubraum, Toiletten und Turmzimmer können weiterhin ohne Bedenken genutzt werden. Die Gottesdienste werden daher ab sofort im Clubraum gefeiert.
Marius Böttcher, ein erfahrener Bauingenieur aus Kadenbach, erklärte die Hintergründe der Schließung und schilderte die umfangreichen Untersuchungen, die für die statische Sicherheit des Gebäudes erforderlich sind. Im Mittelpunkt stehen die tragenden Konstruktionen der Kirche. Diese weisen Schäden auf, die durch Wasser- und Feuchtigkeitseinbrüche an Flachdach und Übergängen zum Schrägdach entstanden sind. „Es geht hier nicht um irgendein Gebäude. Die Kirche ist ein Ort der Gemeinschaft und für uns alle von unschätzbarem Wert“, so Böttcher.
Die Überprüfung der Baustruktur hat gezeigt, dass bestimmte Materialien, die in den 1970er-Jahren verbaut wurden, heute nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Auch der Leim, der ursprünglich verwendet wurde, könnte potenzielle Schwachstellen aufweisen. Die Pfarrei hat einen Spezialisten hinzugezogen, der übernächsten Samstag die relevanten Schadstellen genauer untersuchen wird. Erst danach kann entschieden werden, ob eine Sanierung möglich und finanziell vertretbar ist.
Die Pfarrei St. Peter Montabaur betont, dass die Kirche in Elgendorf aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres nicht für große Gottesdienste genutzt werden kann.
„An Weihnachten wird die Kirche leider nicht zur Verfügung stehen“,
erläuterte Pfarrer Steffen Henrich. Es werden aber die Christmette und das Festhochamt entgegen dem regulär vorgesehenen Turnus mit Horressen getauscht, sodass das Festhochamt an Weihnachten in den nicht gesperrten Bereichen gefahrlos gefeiert werden kann.
Gleichzeitig bittet die Pfarrei um Verständnis und Unterstützung der Gläubigen und der Dorfgemeinschaft für diese Maßnahmen. Die bauliche Sicherheit und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit stünden dabei im Vordergrund. Eine Entscheidung zur Zukunft des Gebäudes wird wohlüberlegt getroffen und in engem Austausch mit der Gemeinde erfolgen.
„Wir wissen, dass solche Einschnitte schwierig sind, gerade für viele, die mit der Kirche in Elgendorf tief verwurzelt sind. Doch angesichts der nötigen Investitionen und im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung unserer Mittel müssen wir gut abwägen, wie es weitergeht“,
so Pfarrer Henrich. „Wir bitten alle, Gerüchten vorzubeugen und bei Unsicherheiten das Gespräch mit uns zu suchen.“
Die Pfarrei wird die Gemeinde über den weiteren Verlauf der Untersuchungen und eventuelle nächste Schritte informieren. Der Ortsausschuss lädt bereits jetzt zu einem weiteren Austausch ein, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.