Ökumenische Gebetswanderung "Mitgeschöpfe im Blick"
„Mitgeschöpfe im Blick“ – unter diesem Motto führte die gleichnamige Gebetswanderung unter der Leitung der christlichen Tieraktivistin Alexandra Cäsar aus Mähren zur ökumenischen Andachtsstätte am Klima-Zukunftswald an der Alarmstange. Der Einladung der evangelischen
Kirchengemeinden Montabaur und Neuhäusel sowie die Pfarrei St. Peter Montabaur sind 26 Teilnehmende, zwei davon mit Pferden, gefolgt.
Die bunte Gruppe aus mehreren Generationen startete am Waldspielplatz Horressen. Der Zielpunkt war die Andachtsstätte Klima-Zukunftswald an der Alarmstange, ein symbolträchtiger Ort, der zur Besinnung und Reflexion über unsere Verantwortung für die Umwelt und die Mitgeschöpfe einlud.
Cäsar brachte die Teilnehmenden dazu, den „Herrschaftsauftrag“ der Bibel aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ihrer Meinung nach sollte dieser Auftrag nicht bedeuten, die Erde zu beherrschen, sondern sie als Lebensraum verantwortungsvoll zu gestalten. .„Viele Tiere leiden unter einem falsch verstandenen Herrschaftsauftrag“, findet Cäsar. „Über Jahrhunderte hinweg haben wir Tiere als minderwertig betrachtet und ihnen unermessliches Leid zugefügt. Dabei sind sie ebenso Geschöpfe Gottes wie wir.“
Die Wanderung war geprägt von tiefgehenden Gesprächen und Diskussionen. Themen wie Massentierhaltung, die Bedingungen in Schlachthöfen und die
ethischen Implikationen unseres täglichen Konsums standen im Mittelpunkt. „Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Fleisch auf unserem Teller von einem lebenden, fühlenden Wesen stammt.“
Für die Wanderer war es eine bereichernde und nachdenkliche Erfahrung. Die Präsenz der beiden Pferde, auf denen die mitwandernden Kinder reiten durften, verlieh der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre und erinnerte eindrucksvoll daran, wie eng Mensch und Tier miteinander
verbunden sind.
„Es war bewegend zu sehen, wie Menschen jeden Alters gemeinsam über solch wichtige Themen nachdenken und diskutieren“, sagte ein Teilnehmer. „Diese Wanderung hat mich inspiriert, meinen Umgang mit der Schöpfung und unseren Mitgeschöpfen zu überdenken.“
Ihren Abschluss erfuhr die Gebetswanderung durch einen veganen Imbiss: Falafel mit Ananassoße und Pizzaschnecken. Die Teilnehmenden genossen
die köstlichen Speisen und ließen die Eindrücke der Wanderung bei angeregten Gesprächen ausklingen. Die Organisatoren hoffen, dass diese
Gebetswanderung nicht die letzte ihrer Art war und weitere Menschen dazu motiviert, sich für eine klimafreundliche Ernährung und tierfreundliche Lebensweise einzusetzen.