Projekt KIS: Kirchliche Immobilien-Strategie in St. Peter Montabaur
Die Kirche befindet sich im Wandel. Sinkende Mitgliederzahlen, eine abnehmende Zahl an Gottesdienstbesuchern sowie rückläufige Kirchensteuereinnahmen führen dazu, dass im Bistum Limburg ein Überhang an Gebäuden besteht – viele davon mit nur noch geringer Auslastung. Diese Entwicklung betrifft auch unsere Pfarrei St. Peter Montabaur.
Was ist KIS?
Mit dem Projekt Kirchliche Immobilien-Strategie (KIS) möchte das Bistum Limburg aktiv auf diese Veränderungen reagieren. Ziel ist es, den Gebäudebestand zu optimieren und zu reduzieren – in finanziell verantwortbarer wie auch pastoral sinnvoller Weise. Ein Umdenken ist notwendig, damit wir unsere Ressourcen zukunftsorientiert einsetzen können.
Vorgehensweise
Die Arbeit im Projekt KIS erfolgt in vier Phasen:
- Erfassen & Bewerten der aktuellen Situation in den Pfarreien des Bistums
- Klassifizieren der Gebäude in den Pfarreien
- Umsetzung beschlossener Maßnahmen in den Pfarreien, die Phase 2 abgeschlossen haben
- Überprüfen & Anpassen in einem fortlaufenden Prozess
Grundlage ist eine einheitliche und verlässliche Datenbasis. Auf dieser Basis werden gemeinsam mit den Kirchengemeinden zukunftsfähige Gebäudekonzepte entwickelt und umgesetzt.
Weitere Informationen zu KIS finden Sie hier: Kirchliche Immobilien Strategie (KIS) Bistum Limburg
KIS in St. Peter Montabaur
Unsere Pfarrei umfasst 14 Kirchorte mit insgesamt 56 Gebäuden, von denen sich 42 in unserem Eigentum befinden. Davon sind 21 bzw. 22 Sakralgebäude.
Ergebnisse aus Phase 1
- Prognose für 2040: rund 7.000 Katholikinnen und Katholiken (etwa die Hälfte der heutigen Zahl)
- Instandhaltungsstau: ca. 13,6 Mio. € insgesamt, davon rund 3 Mio. € für Kirchen und Kapellen (Stand 2022)
- Überdurchschnittlich viele Immobilien im Vergleich zu anderen Pfarreien
- Verhältnismäßig niedrige Quote an Gottesdienstteilnehmenden
- Demographische Entwicklung: hoher Seniorenanteil (1/3), rund ein Viertel Familien mit Kindern
- Austrittsquote im mittleren Bereich (2,5 %)
- Nutzung der Gemeinderäume wird aktuell noch erfasst
Ausblick Phase 2
In der zweiten Phase geht es darum, den Immobilienbestand neu auszurichten. Dabei stehen folgende Leitlinien als Kriterien im Mittelpunkt:
- Pastoral notwendig
- Wirtschaftlich sinnvoll
- Personell leistbar
- Ökologisch verantwortbar
Dies geschieht mit einem übergeordneten Blick auf alle Gebäude und in enger Kooperation mit möglichen Partnern wie Kommune, Sozialverbänden oder der Evangelischen Kirche.
Für diesen Prozess wurde ein Arbeitskreis gebildet, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Pfarrgemeinderat, Verwaltungsrat und Pastoralteam zusammenarbeiten und die Orte/Regionen unserer Pfarrei möglichst ausgeglichen vertreten. Der Arbeitskreis trifft sich monatlich und startet seine Arbeit im Oktober. Parallel dazu laufen bereits Gespräche über den Verkauf einzelner Pfarrhäuser und Pfarrheime.
Dieser Prozess gibt Raum für viele Fragen: Wie und wo wollen wir heute als Kirche lebendig sein? Brauchen wir noch die gleichen Räume wie vor 40 oder 50 Jahren – oder eher neue Formen von Orten, an denen wir Glauben und Gemeinschaft leben können? Was wäre, wenn wir unsere Mittel stärker für die eigentlichen Aufgaben einsetzen könnten, anstatt große Summen in die Instandhaltung aller Gebäude zu investieren?
Wir möchten diesen Weg behutsam und gemeinsam mit Ihnen gestalten – mit dem Ziel, unsere Kirche auch in Zukunft als lebendigen Ort des Glaubens und der Begegnung zu erhalten.
Quelle: Kirchliche Immobilien Strategie, Projekt KIS in der Pfarrei St. Peter in Montabaur Abschluss Phase 1 und Ausblick Phase 2, 03. September 2025, Bischöfliches Ordinariat Limburg