Welschneudorf
In der Informationsreihe 12 Kirchen. 12 Zeugen. 1 Pfarrei.
Herr Pastoralreferent Gunnar Bach eröffnete um 19:30 Uhr den Wortgottesdienst. In dem nun folgenden Vortrag, basierend auf den Recherchen von Herrn Marco Kilian und Herrn Torsten Schwarz, wurde geschildert, dass die Gemeinde im Jahr 1826 das Jagdzeughauses des Kurfürsten von Trier für 1.200 Gulden erwarb. Der Nordteil des Gebäudes wurde als Kapelle abgetrennt und dient in dieser Form bis heute als Kirchenraum. Die feierliche Einweihung erfolgte am 26.12.1826. Im Laufe der Zeit wurden eine Vielzahl von Renovierungsarbeiten durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist die Anschaffung der drei Altäre. Auf der Kopfseite der Kapelle waren die Altäre bis zum Jahr 1952 lediglich aufgemalt. Im Jahr 1953 wurde schließlich ein Hochaltar von der Gemeinde Hornau (Kelkau, jetzt Frankfurt) für 600 Mark erworben. Die beiden Seitenaltäre erhielt Welschneudorf kostenlos von der Gemeinde Ransbach.
Besonderes Augenmerk richtete sich an diesem Abend auf die sogenannte Alarmglocke, die just vor einigen Wochen im Gebälk unseres Glockenturmes gefunden wurde. In den Wirren des Krieges mussten die Glocken abgegeben werden. Am 15. August 1944 erhielt die Gemeinde daher eine Stahlglocke, die sogenannte Alarmglocke. Im Jahr 1952 war es dann soweit, zwei neue Glocken konnten angeschafft werden. In einer Feierstunde am 9. April wurden sie durch den Geistl. Rat, Herrn Dekan Giesendorf von Dernbach, geweiht. Die Alarmglocke, versteckt von unseren Vorfahren im Gebälk des Glockenturmes, geriet bis dato in Vergessenheit. Aus Anlass dieser Veranstaltung wurde die 50 kg schwere Glocke nun von unserem Gemeindearbeiter und unserem Ortsbürgermeister in den Altarraum unserer Kirche geschafft. Ein Mahnmal und zugleich ein Symbol des Friedens, unter dessen Motto Herr Gunnar Bach den Wortgottesdienst stellte.
Text: Marianne Best